Erhenamt im Bilde - Das Ehrenamt in der Freien und Hansestadt Hamburg
   
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  Nachdenkliches
 

Nachdenkliches

In dieser Kathegorie findet Ihr einige Texte die etwas zum Nachdenken anregen sollen.

Bitte nehmt Euch die Zeit und lest vieleicht den ein oder anderen Text.




Denk mal drüber nach....

Bitte nehmt Euch die Zeit, diese Zeilen durchzulesen!!!!
Und denkt bei der nächsten Heimfahrt mal an diese Geschichte:


Andi schaute kurz noch einmal auf seinen Tacho, bevor er langsamer
wurde: 79 innerhalb einer Ortschaft. Das vierte mal in gleicher
Anzahl von Monaten. Wie konnte ein Typ denn so oft erwischt werden?
Als er sein Auto auf 10 km/h abbremste fuhr Andi rechts ran.

Der Polizist, der ihn angehalten hatte stieg aus seinem Auto aus,
mit einem dicken Notizbuch in der Hand. Christian? Christian aus der
Kirche? Andi sank tiefer in seinen Sitz.

Das war nun schlimmer als der Strafzettel. Ein christlicher Bulle
erwischt einen Typen aus seiner eigenen Kirche. Einen Typen, der
etwas angespannt war, nach einem langen Tag im Büro. Einen Typen,
der morgen Golf spielen wollte. Als er aus seinem Auto sprang erblickte
er den Polizisten, den er jeden Sonntag in der Kirche sah. Er hatte
erst nur den Mann in Uniform gesehen.


"Hi Christian. Komisch, dass wir uns so wieder sehen!"

"Hallo Andi." Kein Lächeln.

"Ich sehe Du hast mich erwischt in meiner Eile nach Hause zu kommen,
um meine Frau und Kinder zu sehen."

"Ja, so ist das." Christian, der Polizist schien unsicher zu sein.

"Ich bin die Tage erst sehr spät aus dem Büro gekommen. Ich denke
auch, dass ich die Verkehrsregeln nun mehr als einmal gebrochen habe."

Andi war nervös und ungeduldig. "Verstehst Du, was ich meine ?"

"Ich weiß, was Du meinst. Ich weiß auch, dass Du soeben ein Gesetz
gebrochen hast."

Aua. Dies geht in die falsche Richtung. Zeit die Taktik zu ändern.
"Bei wieviel hast Du mich erwischt?"

"Siebzig. Würdest Du Dich bitte wieder in Dein Auto setzen?"

"Ach Christian, warte bitte einen Moment. Ich habe sofort auf den
Tacho geschaut, als ich Dich gesehen habe! Ich habe mich auf 65 km/h
geschätzt!" Andi konnte mit jedem Strafzettel besser lügen.

"Bitte Andi, setz Dich wieder in Dein Auto."


Genervt quetschte Andi sich durch die noch immer offene Türe. Ein
Knall. Türe zu. Er starrte auf sein Armaturenbrett. Christian war
fleißig am schreiben auf seinem Notizblock. Warum wollte Christian
nicht Führerschein und Papiere sehen? Was auch immer der Grund war,
es würden einige Sonntage vergehen, bis er sich in der Kirche wieder
neben diesen Polizisten setzen würde.

Christian klopfte an die Tür. Er hatte einen Zettel in der Hand.
Andi öffnete das Fenster, maximal 5 cm, gerade genug, um den Zettel an
sich zu nehmen. Christian gab ihm den Zettel durch. "Danke." Andi
konnte die Enttäuschung nicht aus seiner Stimme halten. Christian
setzte sich wieder ins Auto ohne ein Wort zu verlieren. Andi wartete und
schaute durch seinen Spiegel zu. Dann faltete er den Zettel auf. Was
würde ihn dieser Spaß wieder kosten?

Hej! Warte mal! War das ein Witz? Dies war kein Strafzettel. Andi las:
"Lieber Andi, ich hatte einmal eine kleine Tochter. Als sie sechs Jahre
alt war starb sie bei einem Verkehrsunfall. Richtig geraten, der Typ
ist zu schnell gefahren. Einen Strafzettel, eine Gebühr und drei Monate
Knast und der Mann war wieder frei. Frei um seine Töchter wieder in den
Arm nehmen zu dürfen. Alle drei konnte er wieder liebhaben. Ich hatte
nur eine und ich werde warten müssen, bis ich in den Himmel komme, bevor
ich sie wieder in den Arm nehmen kann. Tausend Mal habe ich versucht
diesem Mann zu vergeben. Tausend Mal habe ich gedacht, ich hätte es
geschafft. Vielleicht habe ich es geschafft, aber ich muß immer
wieder an sie denken. Auch jetzt. Bete bitte für mich. Und sei bitte
vorsichtig, Andi. Mein Sohn ist alles was ich noch habe.
Gruß Christian"

Andi drehte sich um und sah Christians Auto wegfahren. Er fuhr die
Straße wieder runter. Andi schaute bis er nicht mehr zu sehen war.
Erst ganze 15 Minuten später fuhr er langsam nach Hause. Er betete
um Verzeihung und zu Hause angekommen nahm er seine überraschte
Frau und Kinder in den Arm und drückte sie ganz fest.

Das Leben ist so wertvoll. Behandle es mit Sorgfalt. Dies ist eine
sehr wichtige Nachricht, bitte gib sie weiter an alle anderen
Freunde.

Fahr vorsichtig und mit Verständnis anderen gegenüber. Vergiß nie,
Autos kann man wieder kaufen - so viele man will. Menschenleben aber....




Alkohol am Steuer

Ich ging zu einer Party, Mama,
ich erinnerte mich, was Du sagtest.
Du ermahntest mich, nicht zu trinken,
also trank ich Soda stattdessen.
Ich fühlte mich richtig stolz,
so wie Du es mir vorausgesagt hattest.
Ich habe nicht getrunken, um dann zu fahren,
obwohl mir die anderen sagten, es sei nichts dabei.


Ich weiß, ich tat das Richtige.
Nun ist die Party zuende,
und alle fahren sie fort.
Als ich in meinen Wagen stieg,
wusste ich, ich würde rasch nach Hause fahren,
weil Du mich so erzogen hast,
verantwortungsbewusst und lieb.


Ich fuhr also los,
aber als ich auf die Straße auffuhr,
sah mich der andere Wagen nicht,
er fuhr einfach über mich drüber.
Als ich lag auf dem Asphalt,
hörte ich den Polizisten sagen,
"Der andere Typ war betrunken",
Und nun bin ich es, die bezahlen wird.
Ich liege hier sterbend, Mama...
Ich wünsche Du wärst bald hier.
Wie konnte das geschehen, Mama?
Mein Leben zerplatzte wie ein Ballon.


Überall um mich ist Blut,
das meiste davon ist meins.
Ich höre den Arzt sagen,
bald werde ich sterben.
Ich wollte Dir nur sagen, Mama,
ich schwöre, ich hab nichts getrunken.
Es waren die anderen,
die anderen haben nicht nachgedacht.
Er war wohl auf derselben Party wie ich.
Der einzige Unterschied ist, er hat was getrunken
Und ich werde sterben.


Warum betrinken sich die Leute, Mama?
Es kann ihr ganzes Leben zerstören.
Jetzt fühl ich heftige Schmerzen.
Es sticht wie ein Messer.
Der Typ, der mich anfuhr, der geht,
und ich denke, das ist nicht fair.
Ich liege hier im Sterben
Und alles, was er kann, ist, zu starren.


Sag meinem Bruder, er soll nicht weinen, Mama,
schreibt "Papas Mädchen" auf mein Grab.
Jemand hätte ihm sagen sollen,
kein Alkohol hinter dem Steuer.
Wenn sie es ihm bloß gesagt hätten,
wäre ich noch am Leben.


Mein Atem wird kürzer,
ich bekomme solche Angst.
Bitte, weine nicht um mich, Mama.
Du warst immer da, als ich Dich brauchte.
Ich hab ich nur noch eine letzte Frage, Mama.
Bevor ich mich verabschiede.


Ich bin nicht betrunken gefahren, also warum bin ich diejenige, die stirbt?


Die Idioten von der Feuerwehr ......

Stellen Sie sich bitte einmal vor, dass Sie an einer Hauptverkehrsstraße wohnen. Nachts um drei Uhr fährt - mit Tatü Tata und Radau - die Feuerwehr, das Rote Kreuz, oder eine der anderen Hilfsorganisationen mit ihren Freiwilligen und somit "unbezahlbaren" Helfern an Ihrem Haus vorbei.

Sie werden sofort wach und denken eventuell...

... "Hoffentlich kommen die noch rechtzeitig?"

oder

..."Na ja, nach §35 StVO muss der Fahrer ja mit Blaulicht und Martinshorn fahren"

oder (am wahrscheinlichsten)

..."Müssen diese Idioten wieder so einen Krach machen?"

Aber haben Sie auch schon einmal daran gedacht,

...dass diese Idioten vor drei Minuten noch genauso friedlich in ihrem Bett schlummerten wie Sie?

...dass diese Idioten auch um sechs Uhr früh wieder raus müssen, wie Sie?

...dass diese Idioten, wenn sie nach zwei oder drei Stunden wieder ins Bett fallen sowieso nicht mehr schlafen können, weil man halt nicht so gut schläft, wenn man gerade einen Menschen aus einem brennenden Haus oder verunfallten Fahrzeug gerettet hat?

Aber wahrscheinlich werden Sie gar nicht wach, weil unsere Fahrer aus Rücksicht auf Sie trotz § 35 StVO das Martinshorn auslassen, oder weil Sie nicht an einer Hauptverkehrsstraße wohnen.

Dann haben Sie eben Glück und brauchen sich nicht über die "Idioten" von der Feuerwehr, dem Rettungsdienst, oder von den anderen Hilfsorgansiationen aufregen.

... außerdem denken die inzwischen schon selbst:

"Warum mache ich IDIOT das eigentlich???"


Ich wünschte, Du hättest meinen Job


Leute, ich wundere mich über Euch.
Ich wundere mich, wenn Ihr an einer Feuerwache vorbeifahrt und sagt: "Ich wünschte, ich hätte deinen Job."
Nun manchmal wünschte ich auch, dass Ihr ihn hättet!
Ich wünschte, Ihr hättet ihn gehabt, als ich zu meinem ersten großen Brand fuhr und mich zu Tode fürchtete.
Ich wünschte Ihr hättet ihn, wenn ich hinter einem Rettungswagen sitze
und einen fünfjährigen Jungen versuche wiederzubeleben und danach das Entsetzen der Familie sehe, wenn der Arzt ihnen sagt dass ihr Sohn tot ist.
Was glaubt Ihr wie ich meine Kinder in dieser Nacht festhalten wollte.
Ich wünschte, Ihr hättet ihn, wenn ich um zwölf Uhr nachts friere und mich nicht bewegen will und es doch muss.
Ich wünschte, Ihr hättet ihnen an Heilig Abend, wenn ich im Dienst bin und Ihr zu Hause bei Eurer Familie.
Ich wünschte jedes Mal, Ihr hättet ihn, wenn ich zu einem "dicken Hund" ausrücken muss.
Ihr werdet ungehalten, wenn wir nicht in Sekunden bei Euch sind.
Ihr werdet sauer, wenn wir nicht zu Euch kommen, wenn Ihr zwei Meilen außerhalb der Stadtgrenzen wohnt.
Ihr regt Euch auf, wenn Ihr Euer Essen auf dem Herd vergessen habt und wir den Gestank nicht aus Eurer Wohnung bringen.
Ob ich meinen Job mag?
Ja, ich hab in gerne!
Ja, ich liebe ihn, wenn ich ein fünfjähriges Kind vom Tode errettet habe!
Ich arbeite gerne unter Atemschutz und weiß, dass ich mein Bestes gebe!
Ich habe es gerne, wenn Kinder zur Feuerwache kommen.
Mehr Erwachsene sollten kommen.
Ich achte den Respekt, den mir Leute entgegenbringen, die wissen, was ich leiste und die meinen Job kennen.
Ich habe es gern, wenn Ihr sagt:

Danke Feuerwehrmann, dass du da gewesen bist.

Während ich mich also über Euch wundere, wundert Euch nicht über mich.
Ich bin nichts besonderes, aber wenn ihr mich braucht, bin ich da!

Ein Feuerwehrmann

Verfasser unbekannt


Ich wünschte, du könntest .....

"Ich wünschte, du könntest den Kummer des Geschäftsmannes sehen, als sein Lebenswerk in Flammen aufging oder die Familie, die nach Hause kam, nur um ihr Haus und ihre Habseligkeiten beschädigt oder sogar zerstört vorzufinden.

Ich wünschte, du könntest fühlen, wie es ist, ein brennendes Schlafzimmer nach eingeschlossenen Kindern abzusuchen; die Flammen schlagen über deinen Kopf hinweg, während des Kriechens schmerzen deine Handflächen und Knie, der Fußboden gibt unter deinem Gewicht nach, wenn die Küche unter dir zu brennen anfängt.

Ich wünschte du könntest die Furcht in den Augen einer Ehefrau um 3 Uhr morgens sehen, wenn ich ihrem 40 Jahre altem Ehemann den Puls fühle und keinen finde, ich beginne mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung, hoffe wider besseres Wissen ihn zurückzuholen, aber ich weiß, dass es zu spät ist. Aber seiner Frau und seiner Familie muss ich das Gefühl geben, dass alles Mögliche getan wurde.

Ich wünschte, du könntest den unvergleichlichen Geruch von brennenden Isolierungen, den Geschmack von Ruß auf deinen Schleimhäuten, das Gefühl der intensiven Hitze, die durch deine Ausrüstung dringt, das Geräusch der lodernden Flammen und die Beklemmung absolut nichts durch diesen dichten Rauch zu sehen, nachempfinden – "Sensationen, an die ich mich zu sehr gewöhnt habe, mit denen ich zu sehr vertraut geworden bin."

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, am Morgen zur Schule oder zur Arbeit zu gehen, nachdem du den Großteil der Nacht, heiß und wieder nass durchgeschwitzt, bei einem Großfeuer verbracht hast.

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich zu einem entstehenden Feuer gerufen werde, "Ist es ein falscher Alarm oder ein fortgeschrittenes, atmendes Feuer? Wie ist das Gebäude konstruiert? Welche Gefahren erwarten mich? Sind Menschen eingeschlossen?"

Ich wünschte, du könntest in der Notaufnahme dabei sein, wenn der Arzt das hübsche 5 Jahre alte Mädchen für tot erklärt, nachdem ich es zuvor 25 Minuten lang versucht habe am Leben zu halten; sie wird nie zu ihrem ersten Date gehen können oder jemals wieder die Worte "Ich liebe dich, Mama" sagen können.

Ich wünschte du könntest die Frustration im Führerhaus des Löschfahrzeuges fühlen, der Maschinist drückt seinen Fuß fest auf die Bremse, mein Daumen drückt wieder und wieder den Schalter des Presslufthorns, wenn du dir vergeblich versuchst Vorfahrt an einer vorfahrtberechtigten Kreuzung zu verschaffen oder im dichten Verkehrsstau. Wenn du uns brauchst, wann auch immer es ist, deine ersten Worte nach unserem Eintreffen werden sein: "Es hat fast eine Ewigkeit gedauert bis ihr hier wart!"

Ich wünschte, du könntest meine Gedanken lesen, wenn ich helfe, eine junge Frau aus den zertrümmerten Resten ihres Wagens zu ziehen, "Was wäre, wenn es meine Schwester, meine Freundin oder eine Bekannte ist? Wie werden ihre Eltern reagieren, wenn vor ihrer Tür ein Polizist steht, der seine Mütze in den Händen hält?"

Ich wünschte, du könntest wissen, wies es sich anfühlt nach Hause zu kommen, meine Eltern und Familie zu begrüßen, aber nicht das Herz zu haben ihnen zu erzählen, dass ich beinahe von meinem letzten Einsatz nicht zurückgekommen wäre.

Ich wünschte, du könntest die physische, emotionale und mentale Belastung von stehengelassenem Essen, verlorenem Schlaf und verpasster Freizeit vorstellen, zusammen mit all den Tragödien, die meine Augen gesehen haben.

Ich wünschte, du könntest verstehen, wie es ist, einen kleinen Jungen auf deinem Arm zu tragen, der fragt, "Ist meine Mama O.K.?", und es ist dir unmöglich, ihm in die Augen zu schauen, ohne dass dir die Tränen in die Augen steigen und weißt nicht, was du sagen sollst. Oder wie es ist, einen alten Freund zurückzuhalten, der mit ansehen muss, wie sein bester Kumpel in den Rettungswagen getragen wird, und du weißt genau, dass er nicht angeschnallt war.

Ich wünschte, du könntest die Kameradschaft und die Befriedigung, Leben gerettet oder jemandes Eigentum geschützt zu haben, erfahren, da zu sein zur richtigen Zeit am richtigen Ort, in der Gefahr oder aus der Hektik und dem Chaos heraus Ordnung zu schaffen.

Solange du dieses Leben nicht durchgemacht hast, wirst du niemals wirklich verstehen oder einschätzen können, wer ich bin, was wir sind oder was unsere Arbeit wirklich bedeutet."

Der Autor kommt aus Burke (USA), an diesem Text haben mehrere Feuerwehrleute mitgewirkt, aus dem Englischen übersetzt. Der Originaltext ist zu lesen auf folgenden Internetseiten: www.bvfrd.org



So starb Friedrich....

Da die Feuerwehren zumeist sehr unmittelbar mit dem Schrecken und Leiden eines Verkehrsunfalls konfrontiert werden, möchten wir an dieser Stelle über die gesamte Dramatik und auch die Grausamkeit eines Unfalles berichten. Besonders ansprechen wollen wir unsere jugendlichen Mitbürger im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Denn auf diese entfallen nicht weniger als 48 Prozent aller Verkehrsunfälle mit Personenschaden.
Die häufigste Unfallursache ist überhöhte Geschwindigkeit; bei einem Drittel aller Fälle ist Alkohol im Spiel. An einem Freitag ereignen sich statistisch gesehen die meisten Unfälle mit Sachschäden, "todsicher" - im traurigsten Sinne des Wortes - ist man an einem Samstag zwischen 15 und 21 Uhr unterwegs. Der "Hauptdarsteller" heißt Friedrich, doch genauso gut könnte er anders heißen - vielleicht genauso wie ...?

Sekunde Null: Friedrich fährt 90 km/h. Sein Auto wiegt 1.200 kg. Bei diesem Tempo stecken im Auto 38.226 kg Translationsenergie (nach vorne in Fahrtrichtung strebende Wucht).
Das entspricht der Wucht einer aus 2.000 Meter Höhe abgeworfenen 250 kg Bombe, die mit einer Kraft (Gewicht) von 100 bis 300 Megapond (1 Megapond=1.000 kg) auf hartes Pflaster knallen würde. Friedrich tut von sich aus noch 2.230 kg Energie hinzu, weil er 70 kg wiegt und auch 90 km/h fährt. Soeben fährt er gegen einen Baum.

Sekunde 0,1: Das Zehntel einer Sekunde ist vorbei. Stoßstange und Kühlergrill sind eingedrückt, die Motorhaube beginnt sich zu kräuseln. Der Wagen hat etwa 5 km/h an Fahrt verloren. Friedrich fühlt sich deutlich nach vorne gedrängt. Neben seinem Gewicht, das mit 70 kg im Polster sitzt, hat er nun auch ein Gewicht nach vorne von 170 kg. Friedrich macht die Beine steif, um dieser Neuigkeit im wörtlichen Sinn entgegenzutreten. Und er drückt gegen das Lenkrad, damit es ihn nicht aus dem Sitz hebt. Mit den Beinen stemmt er rund 156 kg ab, mit den Armen stemmt er auch so 30 bis 35 kg. Er hätte nie geglaubt, dass er so stark ist, aber es gelang ihm, noch sitzen zu bleiben. Da kommt der zweite harte Stöße. Noch ehe er sich besinnen kann, ist sie vorbei, die Sekunde 0,1

Sekunde 0,2: Die etwas härteren Teile des Fahrzeuges, Radaufhängung und Kühler, sind soeben am Baum angekommen; die Verbindungen mit dem Wagen reißen ab, denn der übrige Wagen fährt noch sehr schnell, insbesondere hinten mit dem Kofferraum. Friedrich fühlt jetzt einen mächtigen Schlag auf den Beinen, denn der Teil des Wagens, gegen den er sich mit den Füßen stemmt, wurde soeben auf etwa 60 km/h abgebremst. Mit den Beinen stemmt er 350 bis 420 kg ab. Wollte er jetzt noch sitzen bleiben, müsste er mit den Armen 220 kg am Lenkrad abstemmen, aber das schafft er doch nicht. Seine Kniegelenke geben nach, sie brechen einfach knirschend oder springen aus dem Gelenk. Und deutlich spürbare Gewalt zieht ihn mit seinem Gewicht von rund 140 kg auf einer Kreisbahn nach oben in die Ecke der Sonnenblende. Alles in allem verteilt Friedrich zurzeit insgesamt 413 kg Eigengewicht auf seine Gliedmaßen.

Sekunde 0,3: Friedrich hat jetzt ein etwas leichteres Schicksal: Er ist mit Fliegen beschäftigt, er ist noch unterwegs zu den Hindernissen. Seine gebrochenen Knie kleben am Armaturenbrett, mit den Händen hält er fest das Lenkrad, das sich unter seinem Griff elastisch biegt, und ihn um weitere 5 km/h abbremst.

Sekunde 0,4: Friedrich ist noch immer unterwegs, sein Becken stößt gegen den Lenkradkranz. Friedrich ist in diesem Moment nur etwa 100 kg schwer. Die Lenksäule biegt sich unmerklich nach oben. Da kommt der furchtbare Moment, indem der schwerste und stabilste Teil des Wagens, der Motor, an den Baum kracht.

Sekunde 0,5: ist soeben vorbei. Motor und Friedrich stehen still. Nur der Kofferraum fährt noch mit 50 oder 60 km/h. Die Seitenwände des Wagens überholen sich selbst. Die Hinterräder bäumen sich hoch auf, zwei drei Meter hoch. Aber der Wagen interessiert uns jetzt nicht: Was ist mit Friedrich in dieser Zeit passiert? Friedrich kam im Verlauf einer Zehntelsekunde zum Stillstand. Sein Gewicht wuchs auf 973 kg an. Mit dieser erbarmungslosen Gewalt wurde er auf die Lenksäule geschleudert. Das Lenkrad, an dem er sich noch immer fest hielt, brach unter dieser Stoßkraft zusammen wie eine morsche Brezel. Mit der Kraft von rund 870 bis 920 kg (je nach Stärke des Volants) dringt die Lenksäule als stumpfe Lanze in seine Brust. Gleichzeitig rammt der Kopf mit einem betäubenden Schlag die Windschutzscheibe. Hätte sich Friedrich nicht mit so übermenschlicher Kraft am Lenkrad fest gehalten, dann würde er vielleicht auch 1.300 kg schwer geworden sein, in diesem Moment. Und dabei wären ihm die festgeschnürten Schuhe von den Füßen geflogen.

Noch eine oder zwei Zehntelsekunden, dann ist Friedrich tot.

Nach sieben Zehntelsekunden steht der Wagen still.

Das Unglück ist vorbei. Sagen Sie einmal "einundzwanzig" das ist eine Sekunde.

Und nun sagen sie "zwanzig": Das ist die Zeit in die Ewigkeit für Friedrich gewesen.

... und keiner geht hin!


Es prasselt, als würde jemand Erbsen auf ein Dachfenster fallen lassen, aber es kommt nicht von oben. Es kommt durch das geöffnete Schlafzimmerfenster. Und erst als wir davon wach werden, können wir das Feuer auch riechen und sehen. Als wir nach draußen rennen, beleuchtet der Widerschein des Feuers die Szene mit seinem typisch unruhigen Licht. Außer dem Besitzer des Anwesens und uns ist nur noch ein weiterer Nachbar da. Beide bemühen sich, den Brand mit Gartenschläuchen in Schach zu halten. Der Rest der Leute aus den benachbarten Häusern, der nicht schon im Urlaub ist, verbringt den Sommerabend wohl irgendwo anders bei Freunden und Bekannten. Die Gefahr ist offensichtlich: Die Bauhütte brennt bereits lichterloh und es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Feuer auf den Neubau übergreifen wird. „Ich habe die Feuerwehr schon gerufen..." sagt der Besitzer. „Vor 20 Minuten..." fügt er resigniert hinzu. Alle nicken verstehend. Es dauert nun mal seine Zeit, bis die Feuerwehr kommt, wenn man nicht in der Stadt wohnt, wo es eine Berufsfeuerwehr gibt, die rund um die Uhr besetzt ist. Das Problem liegt aber nicht in der Entfernung - das alte Zeughaus liegt nur etwa fünf Minuten von uns entfernt...

Da hören wir das Martinshorn und man kann auch das Flackern des Blaulichtes schon sehen. Der Besitzer des Grundstückes läuft ihnen entgegen, damit nicht noch mehr Zeit verloren geht. „Mensch - so ein Glück, dass die schon da sind..." seufzt der andere Nachbar erleichtert und blickt auf seinen Gartenschlauch. „Damit kommt man ja wirklich nicht weit..." Nur zwei Mann sitzen im Löschfahrzeug. Und wie zu erwarten, sind es Pensionäre. Einer der beiden, der wie ich weiß schon über 60 ist, aber immer noch sehr dichtes, dunkles Haar hat, verschafft sich rasch einen Überblick. „Der war früher der Kommandant - als die Freiwillige Feuerwehr noch mehr Mitglieder hatte. Unser Glück, dass der da ist... Eigentlich dürfte er in seinem Alter gar nicht mehr..." Der Alte trifft rasch seine Entscheidungen: „Hans, Du versuchst erst mal den Brand mit dem Tankwagenschlauch vom Neubau wegzuhalten, bis ich denen hier gezeigt habe, was zu tun ist... Ihr kommt mit und helft mir, eine Saugleitung vom Löschteich aufzubauen." „Und was ist mit der Bauhütte?" fragte ich. Der Alte sah mich skeptisch an: „Die ist eh nicht mehr zu retten. Die Zeiten, wo wir genug Leute hatten, um einen Brand zu bekämpfen, sind vorbei. Heutzutage verwalten wird hauptsächlich das Feuer, das wir vorfinden. Also los!".

Eigentlich war es erstaunlich, dass wir den Neubau retten konnten. Und hätten uns die beiden Alten nicht so klare Anweisungen gegeben, wir hätten wohl nie Wasser in die großen Schläuche bekommen. Als wir vor den glimmenden Resten der Bauhütte standen, meinte meine Freundin: „Das war knapp..." „Da haben wir schon Schlimmeres erlebt", entgegnet der Alte. „Das war ja nichts Großes. Wir waren nur viel zu wenige. Erst recht zu wenige Ausgebildete.. zwölf Aktive... damit kommt man nicht über die Urlaubszeit." „Aber warum werden dann nicht mehr ausgebildet?", frage ich. „Weil keiner kommt, wenn man was macht - weil keiner Zeit hat. Eine Jugendgruppe haben wir schon seit zwei Jahren nicht mehr. Freiwillige Feuerwehr - so etwas kostet nun mal Zeit. Die Zeit, die man beim Einsatz nicht hat, die braucht man zum Üben." Er will gerade weiterreden, als ein Piepsen ertönt. Tüt.. tüt.. tüt. „Ein Dreier-Alarm..", sagte der Alte und hält mir den Feuerwehr-Piepser hin. Aber das Gerät hört nicht auf... tüt.. tüt..tüt..

Tüt.. tüt.. tüt.. - ich schlage die Augen auf. Wie immer drücke ich zuerst auf dem Wecker herum, weil ich denke, dass er es ist. Aber beim Blick auf die Uhr wird mir klar, dass es erst viertel nach drei ist. Samstag nacht. Meine Freundin ist auch wach... „Piepser?" fragt sie schlaftrunken. „Ja", sagte ich, „ein Dreier-Alarm..." Keine Frage, wir werden jetzt rasch in die Klamotten springen und mit dem Auto zum Feuerwehrhaus fahren. Wir wollen es. Wir haben uns freiwillig dafür entschieden. Und deshalb müssen wir jetzt auch - ziemlich egal wann. Ob es draußen kalt oder warm ist. Denn stellt euch vor, es gibt eine Freiwillige Feuerwehr und keiner geht hin...

Stellt euch vor, es brennt und keiner kommt löschen.....

Verfasser unbekannt



Feuerwehrmann, Du hast keine Chance !

Wenn Wir im Verkehrsstau 40 Sekunden lang aufgehalten werden, sagen die Leute: "Sie brauchen 20 Minuten um herzukommen !"

Wenn Wir mit 60km/h durch die Straßen fahren, sagen sie: "Scheut euch die rücksichtslosen Spinner an !"

Wenn Feuerwehrleute Fenster eindrücken, um die Ventilation die Hitze bei der Brandbekämpfung zu verringern sagen sie: "Seht euch die Kaputtmacher an !"

Wenn wir den Fußboden aufreißen um an den Brandherd zu gelangen, sagen sie: "Da läuft die Holzfällerbande !"

Wenn der Zugführer weit hinten steht, von wo er seine Männer sehen und leiten kann, sagen sie: "Er hat Angst, dahin zu gehen, wohin er seine Leute schickt !"

Wenn wir ein Gebäude verlieren, sagen die Leute: "Das ist eine lausige Feuerwehr !"

Wenn wir schnell mit dem Feuer fertig sind, sagen sie: "Es war kein richtiges Feuer !"

Wenn viel Wasser benötigt wird, sagen die Schaulustigen: Die richten mit dem Wasser mehr Schaden an als das Feuer selbst !"

Wenn ein Feuerwehrmann verletzt wird, sagen alle. So ein leichtsinniger Bursche !"

Wenn er im Einsatz sein leben lässt, sagen sie zu seiner Familie. Damit musste er rechnen als er zu Feuerwehr ging !"


Armer Feuerwehrmann, Du kannst es niemandem recht machen !


Verfasser unbekannt



Fünfundzwanzig Mark pro Gattin


Als das Haus in Flammen stand: das Profitcenter Brandschutz AG und die Auswirkungen der globalen Liberalisierung Stefan Geppert hatte sich daran gewöhnt, dass viele Bereiche des öffentlichen Lebens privatisiert worden waren: Telekom und Bahn, Post und Polizei, Gesundheitsdienst und Rettungswacht. Es leuchtete ihm ein, dass der Staat nicht für alles sorgen konnte und im Rahmen der globalen Liberalisierung seine einstigen Diener in marktwirtschaftlich orientierte Profitcenter entlassen hatte. Wie weit das alles gediehen war, bemerkte er, als eines Tages sein Haus in Flammen stand.

Es war ein lauer Sommerabend, und Stefan Geppert kam von der Arbeit nach Hause. Als er in die Reihenhaussiedlung einbog, an deren Ende er für seine Frau und seine beiden kleinen Kindern ein allein stehendes Landhaus mit großer Terrasse und weitem Vorgarten hatte bauen können, sah er Flammen aus Fenstern des Obergeschosses lodern. Elzbietta und die Kinder hatten sich auf das Dach gerettet und klammerten sich schreiend an die Satellitenschüssel.

Stefan Geppert sprang aus dem Wagen. Neben ihm bremste ein Feuerwehrzug. Der Einsatzleiter lief auf Stefan zu und wedelte mit einem Formularblock. "Wir sind vom Profitcenter Brandschutz AG: einen oder zwei Schläuche?" rief er. "Was?" krächzte Stefan. "Einen oder zwei Schläuche?" "Um Gottes willen! Mein Haus brennt!" "Tut mir leid, Chef, wir haben unsere Vorschriften und Tarife. Steht alles auf diesen Formularen." Er hielt Stefan Geppert den Block unter die Nase. "Ein Schlauch kostet zehn Mark, zwei kosten zwanzig. Ach, und hier haben wir ein Sonderangebot: Fünf Schläuche zum Supersparpreis von vierzig Mark." "O, Scheiße! Können Sie nicht einfach mit dem Löschen anfangen?" "Geht leider nicht. Seitdem wir privatisiert sind, müssen wir hart kalkulieren. Leistung muss bezahlt werden."

"Löschen Sie! Ich nehm' das Sonderangebot, alles! Ist mir doch egal, bloß . . ." "Gut. Einmal Supersparpreis." Der Einsatzleiter machte ein Kreuz auf dem Formularblock. "Vierzig Mark. Die ersten hundert Liter Wasser sind übrigens umsonst. Wir berechnen nur, was darüber hinaus verbraucht wird."

"Um Himmels Willen! Machen Sie hin!" "Leitern?" "Was?" "Wollen Sie, dass wir Leitern einsetzen? Für mich sieht das so aus, als müssten wir drei Leitern anlegen."

"Fangen Sie mit dem Löschen an!!!" "Eine Leiter kostet Sie acht Mark pro Stunde, zwei das Doppelte . . . " "Ja, ja! Tun Sie, was nötig ist. Aber retten Sie meine Frau und die Kinder!" Mmh. Retten . . . Das ist was anderes. Mal sehen." Der Einsatzleiter blätterte umständlich in Seinem Formularblock. "Aha! Da haben wir die Rettungspreise. Eine Ehegattin . .. Hm, wenn man darüber nachdenkt: Natürlich hat jeder bloß eine Ehegattin. Sonst wär's ja Bigamie. Komisch, wie der Gesetzgeber auf sowas gekommen ist."

Um Gottes Willen, beeilen Sie sich!"

"Also, eine Ehegattin. Das macht fünfundzwanzig Mark. Ist das In Ordnung für Sie?" Er kratzte sich mit dem Kugelschreiber an der Nasenwurzel. "Wahrscheinlich haben die das in die Liste gesetzt, falls wir mal zu Arabern gerufen werden. Sie wissen schon, die mit den Harems. Da müsste man dann pro Frau fünfundzwanzig Mark berechnen. Sie sind kein Araber, nicht wahr? Naja, also machen wir weiter. Eine Ehegattin fünfundzwanzig Mark. Für jede weitere Person berechnen wir zwanzig Mark. Wie viele Kinder haben Sie?"

"Zwei , zwei bloß. Machen Sie hin!"

"Es gibt natürlich Abschläge für Kinder. Zehn Prozent. Die Grünen haben im Bundestag darauf bestanden, dass es Prozente für Kinder gibt. Sonst hätten sie das Gesetz vor dem Bundesverfassungsgericht angefochten. Also gut, das macht summa summarum, Moment noch . . . "

Geppert sank in die Knie und stieß, um seinen Schmerz zu stillen, den Kopf rhythmisch auf das Gehwegpflaster. "Das macht zusammen - ohne Wasser - 125 Mark plus Mehrwertsteuer . . . mmmh, eins im Sinn, also 145 Mark."

"Hilfe", krächzte Stefan Geppert. "Helfen Sie ihnen!"

"Entschuldigen Sie. Mir scheint es ziemlich verraucht zu sein dort in Ihrem Haus. Wir sollten vielleicht mit Atemschutzgerät reingehen, bloß, um sicher zu gehen. Zwei Einheiten sollten reichen. Das sind dann nochmal dreißig Mark plus Mehrwertsteuer. . .Das macht dann 179,80 Mark. Na, wir sind neu am Markt. Sagen wir 175. Wir brauchen Leute, die für uns Mundpropaganda machen - also 175, zuzüglich Wasserverbrauch." Stefan Geppert wälzte sich am Boden und stöhnte leise. "Wir nehmen Schecks, alle Kreditkarten und natürlich auch Bargeld, ganz wie Sie wünschen."

"Aber begreifen Sie denn nicht?" schrie Stefan Geppert. "Mein Geld, meine Kreditkarten, meine Schecks, alles ist im Haus und brennt!" Der Einsatzleiter wandte sich an seinen Fahrer. "Na dann, Heiner. Das ist nach dem neuen Gesetz ein falscher Alarm. Lass' uns abfahren." Er beugte sich aus dem Fenster des Feuerwehrautos und tröstete Stefan Geppert. "Wissen Sie, Chef, das tut mir wirklich leid. Aber auf Pump können wir nicht löschen."

In dem Moment brach das Haus krachend zusammen, und Elzbietta und die Kinder schafften es gerade noch, abzuspringen. Sie landeten auf dem Rasen. Ihre Arme und Beine waren grotesk verdreht. Sie waren am Leben, stöhnten aber wegen der Brüche jämmerlich.

Da kam ein Rettungswagen um die Ecke. Der Fahrer, ein Mann mit einem aufmunternden Grinsen im Gesicht, sprang heraus und rannte auf Stefan Geppert zu. "Na, Chef", rief er, "was werden wir brauchen?"

Geppert lag auf dem Rücken und japste.

"Also gut", sagte der Mann vom Rettungswagen, "wir berechnen für Mullbinden sechs Mark pro Meter als Grundpreis . . ."


Verfasser unbekannt

Namen, die identisch mit lebenden Personen sind, oder vergleichbare Handlungen, sind rein zufällig!


Der schulschwänzende Feuerwehrmann
Eine Erfahrung von Andreas Riedl, FF Achau


Es war an einem Dienstag im Jahr 2000, als wir durch die BAZ Mödling zu einem Verkehrsunfall mit Menschenrettung gerufen wurden. Ich war gerade dabei, meine Sachen für die Schule vorzubereiten, als der Pager losging. Plötzlich waren alle Gedanken an die Schule weg und ich habe binnen weniger Sekunden meinen „Beruf“ gewechselt. Ich wurde zum Feuerwehrmann. Als wir ausrückten saß ich im ersten am Einsatzort eintreffenden, Fahrzeug. Nach einigen Minuten stand es fest: Der Lenker, ein 19-jähriger junger Bursch in meinem Alter, verstarb soeben vor meinen Augen.

Nachdem wir einrückten, spielten sich in meinem Kopf Szenen ab wie sie die meisten Feuerwehrmitglieder sicher kennen: Wie wird es seinen Eltern gehen? Wie seiner Freundin? Gegen halb zehn Uhr war ich dann in der Schule. Die erste, ziemlich ironische, Frage der Lehrerin die ich in dieser Stunde hatte war: “ Und, ist der Bus entgleist oder hat die S- Bahn einen Platten gehabt!?“

Ich antwortete: “Frau Professor, ich war auf einem Feuerwehreinsatz!“ Worauf Sie nur meinte, dass ich nicht schon am Morgen saufen sollte. Nach einigen Minuten konnte ich ihr schildern, was genau passiert war. Ihr Schlusskommentar:“ Lieber Andreas, Erfahrungen für dass Leben macht man nur in der Schule, alles andere ist unwichtig!“ Als Draufgabe regnete es noch eine Klassenbucheintragung und eine Verwarnung durch den Klassenvorstand. Angeblich wegen unerlaubtem Schule schwänzen.

Ich setzte mich wieder hin und dachte nach. Über die Feuerwehr, die Lehrer und darüber, ob man in der Schule wirklich für das Leben lernt. Lehrer erzählen einem sehr viel. Doch ich glaube keiner von ihnen weiß wirklich, was er machen soll wenn sich sein Kind verletzt oder die eigene Küche (oder vielleicht sogar das Lehrerzimmer?) brennt.

Was ich mit diesem Text eigentlich sagen will:
Wir Feuerwehrmitglieder sollten, auch wenn es nicht immer einfach ist, alle Möglichkeiten ausschöpfen um unseren Mitmenschen zu helfen. Auch wenn sehr oft die Anerkennung dafür (siehe meinem Text) nur mangelhaft oder gar nicht vorhanden ist! Ich erlebte so eine Reaktion zum Glück nur einmal. Ein paar Tage später kam dann sogar der Direktor zu mir und entschuldigte sich für das Verhalten der Lehrkraft. Ich schenkte beiden einen Leistungsbericht meiner Feuerwehr....damit sie über unsere Arbeit etwas zum Nachlesen und Nachdenken hatten.


Die Notwendigkeit von Blaulicht und Martinshorn


Die Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste fahren nie zum Spaß mit Blaulicht und Horn! Wenn Sie fahren, stehen das Leben von Menschen oder große Sachwerte auf dem Spiel !


SCHAFFEN SIE IHNEN DESHALB

FREIE BAHN !



Hier einige Tips, wenn Ihnen Einsatzfahrzeuge begegnen:


In der Ortschaft:

Ruhe bewahren, langsamer werden, wenn möglich äußerst weit rechts fahren. Benutzen Sie den Bürgersteig als Ausweichzone mit ! Halten Sie ihren PKW an, wenn Sie können und die Einsatzfahrzeuge nicht mehr behindern. Lassen Sie die Einsatzfahrzeuge passieren. Vorsicht, die Feuerwehr fährt oft mit mehreren Fahrzeugen. Deshalb erst in den Rückspiegel schauen, bevor Sie weiterfahren. Das gleiche gilt für die Gegenfahrbahn Fahren Sie nie in eine Kreuzung ein, wenn Sie dadurch ein Einsatzfahrzeug behindern würden.


An der roten Ampel:

Bleiben Sie nicht vor der roten Ampel stehen, sondern fahren sie langsam in die Kreuzung ein, oder auf die Verkehrsinsel, wenn sich ein Einsatzfahrzeug von hinten nähert und lassen sie es passieren. Dies ist keine Ordnungswidrigkeit, sondern wird geduldet.


Auf Bundes / Landstraßen:

Ruhe bewahren, Geschwindigkeit verlangsamen, rechts heranfahren. Auch bei entgegenkommenden Einsatzfahrzeugen Einsatzfahrzeuge passieren lassen. Überholen Sie keine langsam fahrenden Feuerwehr- oder Rettungswagen. Sie könnten in einen Unfall rasen.


Auf der Autobahn:

Ruhe bewahren, Gasse bilden: bei zwei Fahrspuren in der Mitte, bei drei oder mehr Fahrspuren zwischen der linken und der mittleren Fahrspur. Gasse nicht schließen, es können Polizei, Notarztwagen, Abschleppwagen, oder weitere Feuerwehrfahrzeuge folgen. Blockieren Sie nie die Standspur. ( Einsatzfahrzeuge können diese dann mitbenutzen. ) Überholen Sie keine langsam fahrenden Feuerwehr- oder Rettungswagen. Sie könnten in einen Unfall rasen.


Sonderrechte warum?

Immer wieder hört man das "Tatütata" von Feuerwehr, Rettungsdienst oder Polizei. Das bedeutet dann, dass hier Sonderrechte in Anspruch genommen werden. Doch was heißt das genau?

Feuerwehr und Polizei dürfen nach der Straßenverkehrsordnung bei Gefahren für Leib, Leben oder bedeutenden Sachwerten im Einzelfall die geltenden Verkehrsregeln überschreiten, also beispielsweise bei Rot über die Ampel fahren oder innerorts schneller als mit den zulässigen 50 km/h unterwegs sein. Gleiches gilt auch für den Rettungsdienst, wenn höchste Eile geboten ist, um Menschenleben zu retten oder schwere gesundheitliche Schäden abzuwenden. Dass diese Dienste dies nicht zum eigenen Vergnügen tun, sondern sich dabei in erhöhte Gefahr begeben sei nur am Rande erwähnt.

Doch die Sonderrechte sind nur das eine. Das andere ist der gute Wille und das Verhalten der Bevölkerung gegenüber den Rettern. Denn bei diesen Einsätzen können Sekunden über Leben und Tod von Menschen entscheiden. Es ist daher besonders wichtig, dass bei Einsatzfahrten, die am blauen Blinklicht zusammen mit dem Einsatzhorn (Martinhorn) erkennbar sind, alle Verkehrsteilnehmer sofort eine Gasse für die durchfahrenden Einsatzfahrzeuge freimachen. Das bedeutet aber auch, dass man im eigenen Auto die Stereoanlage nicht so weit aufdreht, dass man keine Außengeräusche mehr wahrnehmen kann.

Auch müssen die speziell gekennzeichneten Rettungswege stets freigehalten werden. Denn Halten oder Parken kann dort zum einen teuer werden, zum anderen aber auch den notwendigen Durchgang für Feuerwehr oder Rettungsdienst verhindern und damit zu großen Schäden führen, im schlimmsten Fall gar Menschenleben kosten.

Deshalb Zufahrten und Einsatzstellen für Rettungsmannschaften und -fahrzeuge freihalten, Lösch- und Rettungsmaßnahmen durch Einhaltung eines ausreichenden Sicherheitsabstands nicht behindern, sowie bei Staus auf Autobahnen und Schnellstraßen Gassen für Rettungsfahrzeuge freihalten. Dies gewährleistet, dass die Rettungsmannschaften ihren für alle wichtigen Aufgaben ungehindert nachkommen können.

Feuerwehrautos brauchen Platz

Immer wieder erleben die Feuerwehrleute, dass sie mit ihren großen Einsatzwagen nicht nahe genug an brennende Häuser herankommen. Grund: Autos stehen im Halteverbot, Straßenecken sind zugeparkt. So geht wertvolle Zeit verloren.

,,Wenn Sie ein paar Schritte zur nächsten Parkfläche laufen, anstatt die Straße zuzustellen, kann dies einem Menschen das Leben retten."

Auf gerader Straße brauchen die Feuerwehrfahrzeuge mindestens drei Meter zum Durchfahren; die langen Fahrzeuge (Beispiel: Drehleiter) kommen außerdem um die meisten Kurven und Straßenecken nur herum, wenn die vorgeschriebene Fünf-Meter-Zone freigehalten wird. Ebenso selbstverständlich sollte es sein, mit Schildern ausgewiesene Brandschutzzonen oder Feuerwehrzufahrten nicht zuzuparken.

Bedenken Sie auch, wenn Sie an schmalen Straßen parken, dass es besser ist, die Fahrzeuge auf einer Straßenseite abzustellen. Zick-Zack-Fahren ist mit größeren Fahrzeugen oftmals nicht möglich.

Viele am Hang gelegene Gebäude kann die Feuerwehr nur zu Fuß erreichen. In solchen Fällen sollte der Weg zum Haus mindestens 1,25 Meter und Türen einen Meter breit sein -und niemals verstellt. An Gebäuden, vor denen die Drehleiter der Feuerwehr aus Platzmangel nicht aufgestellt werden kann, sollte man sowohl vor dem Haus als auch im Hinterhof darauf achten, dass genug Fläche für tragbare Leitern bleibt.


Vielen Dank für die freundliche Unterstützung an http://www.feuerwehrgeil.de

Quelle: http://www.feuerwehrgeil.de


 
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